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Auch ohne eine weitere Pandemie werden uns Infektionserkrankungen vor immer neue Herausforderungen stellen. Um so wichtiger ist es, das Wissen auf diesem Gebiet zu vertiefen. Ausgerechnet hier könnte Sachsen jedoch den Anschluss an andere Bundesländer verlieren.
Während man dort die Weichen in Richtung Zukunft stellt und den neu geschaffenen Facharzt für Infektiologie etabliert, hat die Sächsische Landesärztekammer diese Chance verpasst. Leider ist es dem Vorstand nicht gelungen, die Kammerversammlung am 09. November 2022 von der Notwendigkeit des geplanten Schrittes zu überzeugen.
Folglich wird es in Sachsen vorerst keine fachärztliche Weiterbildung auf diesem Gebiet geben. Dabei liegen die Konsequenzen auf der Hand. Die Symbiose aus Forschung und Lehre wird fortan in anderen Bundesländern prosperieren. Jungen Ärztinnen und Ärzten mit Interesse für Infektionsmedizin bleibt keine andere Wahl, als in diese Länder abzuwandern. Die dort vorhandene Facharztausbildung kann ihnen Sachsen vorerst nicht bieten. Eine spätere Rückkehr des Nachwuchses gilt erfahrungsgemäß als unwahrscheinlich.
Damit droht Sachsen nicht nur ein Verlust der Expertise, sondern auch ein Versorgungsengpass für Patientinnen und Patienten. Angesichts eines steigenden Bedarfs wäre diese Entwicklung fatal.
In den letzten Jahren verzeichnete Sachsen beispielsweise einen starken Anstieg an Syphiliserkrankungen. Inzwischen gehören wir zu den Flächenländern mit den höchsten Infektionszahlen. Diese Last wurde bislang durch die wenigen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit Fachkenntnissen erfolgreich geschultert.
Die meisten chronischen Infektionserkrankungen werden heutzutage ambulant behandelt. Allein fast 3000 HIV-Infizierte in unserem Bundesland benötigen eine kontinuierliche infektiologische Betreuung. Wollen wir es wirklich riskieren, dass sie dafür künftig in andere Bundesländer reisen müssen? Ein Szenario, welches heute bereits für Betroffene in Brandenburg bittere Realität ist. Unser Anspruch sollte ein anderer sein.
Die Landesärztekammer hat es in der Hand. Sie kann immer noch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Versorgung auch zukünftig gesichert bleibt.
Doch nicht nur diese Entwicklungen verlangen nach einer Stärkung infektiologischer Kompetenzen in allen Bundesländern. So werden etwa die Auswirkungen des Klimawandels kaum spurlos vorüberziehen. Mit steigender Erwärmung müssen wir uns auch auf hierzulande bislang unbekannte Erreger einstellen.
Sorgen bereiten uns zudem die zunehmenden Resistenzen einiger Erreger. Gleichzeitig ist die Neuentwicklung antimikrobieller Substanzen in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Hier gilt es, kluge Konzepte zu finden, damit Erkrankungen auch zukünftig noch behandelbar bleiben. Allein für diese Kernaufgabe sollten wir das Gebiet der Infektiologie auch in Sachsen mit Leben erfüllen.
Die Einführung der Facharztausbildung ist dafür ein wichtiger Meilenstein. Weitere Schritte müssen folgen. Dazu zählen auch eine Förderung bestehender Strukturen, sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich. Gemeinsam im Verbund haben wir die Chance, eine fundierte und umfassende infektiologische Weiterbildung in unserem Bundesland zu etablieren. Wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen, haben wir nur wenig Zeit.
Die Argumente sprechen eine klare Sprache. Es geht darum, den Nachwuchs für Sachsen zu sichern und kommende Herausforderungen auch weiterhin erfolgreich zu meistern. Nicht zuletzt wäre mit der Einführung des Facharztes für Infektiologie auch eine Anerkennung für Ärztinnen und Ärzte möglich, die seit Jahren auf diesem Gebiet die Versorgung sicherstellen.
Den Startschuss dafür kann einzig die Kammerversammlung geben. Die Sächsische Vereinigung für Infektionsmedizin ist zur Mitarbeit bereit und bietet dem Vorstand ihre Unterstützung an.
Dr. med. Andreas Jenke
1. Vorsitzender
Sächsische Vereinigung für Infektionsmedizin e.V.
Königsbrücker Straße 76
01099 Dresden
Fon 0351 8894220
Fax 0351 8894221
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